Rezensionen
ADHS in der Lerntherapie
Ein verhaltenstherapeutischer Praxisleitfaden
Elena von Wirth & Manfred Döpfner
211 S., 34,95 € (Buch)
Göttingen: Hogrefe 2023
www.hogrefe.com
Nach der Lektüre des Buches kam ich zu dem Schluss, dass auch der Titel „ADHS in der Logopädie“ hier durchaus passend wäre! Laut Verlag bietet dieser Praxisleitfaden Grundlagenwissen, konkrete Handlungsempfehlungen sowie zahlreiche Arbeitsmaterialien und unterstützt in der Lerntherapie im Umgang mit Kindern, die ADHS und oppositionelle Verhaltensweisen zeigen.
Nun unterscheidet sich die logopädische Therapie zwar von der Lerntherapie, doch aus langjähriger logopädischer Erfahrung mit Kindern in einer logopädischen Praxis, in einer integrativen Kindertagesstätte und in der Ausbildung von Logopäd*innen (Schwerpunkt Kindersprache) weiß ich: Auch in der Logopädie haben wir es immer wieder einmal mit „schwierigen“ Kindern und Jugendlichen zu tun. Manche vielleicht tatsächlich mit AD(H)S – mit oder ohne offizielle Diagnose –, andere mit Auffälligkeiten im Autismus-Spektrum oder mit Erziehungs- und Lernproblemen. Zudem gibt es Kinder und Jugendliche, die „einfach“ nur gerade in einer schwierigen Phase stecken, die Eltern, Lehrer*innen und auch uns Logopäd*innen zur Weißglut bringen können, die Grenzen austesten wollen oder müssen, vor allem in der (therapeutischen) Beziehung … Wer kennt das nicht?
Die Lektüre des Praxisleitfadens kann da auch uns Logopäd*innen sehr nützlich sein! Ich sehe diese Kinder und Jugendlichen nun mit anderen Augen, das Buch zeigt Hintergründe auf und öffnet den Blick, ermöglicht damit auch ein – positiveres – Gefühl diesen jungen Menschen gegenüber. Und dafür, dass logopädische Therapie dann leichter möglich ist und keine Qual – für beide Seiten – wird, finde ich im Buch ganz konkrete Anregungen, Vorschläge und (im Anhang) Übungen und Arbeitsblätter, gut brauchbar auch für Logopäd*innen.
Bei der Erinnerung an so manche schwere Zeit mit einem Kind, das über längere Phasen oppositionelles Verhalten in der Therapie zeigte, kommt der Gedanke auf: Schade, dass ich damals dieses Buch noch nicht kannte …
So empfehle ich es gerne den Therapeut*innen, denen alle Kinder, auch die schwierigen, am Herzen liegen, die auch ihnen eine gute, zielgerichtete logopädische Therapie bieten wollen – ohne Qual, dafür hoffentlich mit Erfolg und Freude. Alles Gute dafür!
Barbara Westphal, Bonn
Movefood
Die feine Art zu essen – trotz Schluckbeschwerden
Rolf Caviezel & Fritz Treiber
240 S., 40,00 € (Buch/E-Book)
Idstein:
Schulz-Kirchner 2023
www.schulz-kirchner.de
Dieses Buch spricht eine interdisziplinäre Leserschaft an, insbesondere Küchenpersonal in Heimen und Kliniken. Im Unterschiedzu den meist als Broschüren herausgegebenen Rezeptempfehlungen für Dysphagiekost handelt es sich hier um ein gebundenes, ansprechend gestaltetes Buch, das zunächst eher wie ein Kochbuch für die Sterneküche erscheint. Die Autoren sind ein auf Molekularküche spezialisierter Koch und ein Molekularbiologe.
Auf den ersten 80 Seiten werden detailliert im Theorieteil physiologische Zusammenhänge, verschiedene mit Dysphagie assoziierte Krankheitsbilder, instrumentelle Untersuchungsmethoden und Screenings dargestellt. Ernährungsphysiologische Herausforderungen, die IDDSI-Standards sowie diverse Hilfsmittel werden ausführlich erläutert. Diese Informationen sind offenbar aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und inhaltlich nicht immer korrekt.
Für Dysphagietherapeuten findet sich wenig Neues. Klinikpersonal bzw. pflegende Angehörige dürften mit einem Großteil der Informationen sowohl inhaltlich als auch vom Umfang her überfordert sein.
Es folgen 135 Seiten mit durchansprechende Bilder ergänzten Rezepten, unterteilt in zahlreiche Kapitel, von Brot über Fleischgerichte bis zu Salaten und Süßspeisen. Fingerfood ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Des Weiteren werden Informationen zur Destillation von Kräutern sowie zum olfaktorischen und gustatorischen Input bei Basaler Stimulation vermittelt.
Es handelt sich also um ein umfassendes Werk zur Dysphagie, nicht nur um eine Rezeptsammlung.
Im Schlusswort erwähnen die Autoren, dass sie um den Mangel an Personal, Zeit und Finanzen wissen und es ihnen vor diesem Hintergrund als eher illusorisch erscheint, Dysphagiepatienten auf diese Weise versorgen zu können. Dies ist bedauerlich, doch ich kann dem nur beipflichten. Die finanziellen Möglichkeiten und der Aufwand für die beschriebenen Zubereitungen dürfte in Institutionen meist nicht leistbar sein. Pflegende Angehörige sind mit der Gesamtsituation derart gefordert, dass vermutlich die wenigsten in der Lage sind, diese Rezepte im Alltag umzusetzen. Manches Rezept mag als Anregung dienen und ausprobiert werden. Insgesamt vermittelt das Buch ideale und wünschenswerte Ernährungsvorschläge, die mit der Umsetzbarkeit in der Realität nicht viel gemein haben.
Iris Höfener, Haßfurt
ASS Autismus-Spektrum-Störung
Ein Ratgeber für Eltern, Therapeuten und Pädagogen
Janina Friedrich
76 S., 14,50
€/8,50 € (Buch/E-Book)
Idstein: Schulz-Kirchner 2023
www.schulz-kirchner.de
ASS Autismus-Spektrum-Störung von Janina Friedrich ist ein wichtiges Buch, das Eltern und Praktiker*innen eine Orientierung zur Autismus-spezifischen Methodik und Versorgungsstruktur bietet. Besonders positiv hervorzuheben ist der empathische Zugang zu Beginn. Hier wird betont, wie wichtig es ist, dass sich sowohl das Kind als auch die Eltern mit der Therapeutenwahl wohlfühlen.
Die Autorin ist Therapeutin der Applied Behavior Analysis (ABA), und dies spiegelt sich in dem Ratgeber wider. Dieser Fokus kann methodisch einschränkend wirken. Es wird nicht ausreichend darauf eingegangen, dass ABA ein zertifizierter Ansatz ist und nicht deckungsgleich mit verhaltenstherapeutischen Verfahren, wie sie in den Leitlinien empfohlen werden. Leider werden hierzu auch kritische Sichtweisen, die vor allem von autistischen Menschen geäußert werden und mittlerweile einen breiten Forschungskorpus haben, nicht erwähnt.Im ersten Teil des Buches wäre mehr sprachliche Akkuratheit wünschenswert. Obwohl richtigerweise festgestellt wird, dass es kein „autistisches Verhalten“ gibt, wird der Ausdruck „autistische Verhaltensweisen“ verwendet. Die Bezeichnung „neurotypisch“ wird genutzt, ohne die Idee „neurodivers“ vorzustellen. Logopädie wird als Unterricht bezeichnet und Sprachtherapie leider auf das Imitationstraining reduziert, was aus dem ABA-Hintergrund der Autorin nachvollziehbar ist.
Für die Lesenden ist nicht immer transparent, was eine unabhängige Perspektive, die Erfahrungen einer Praktikerin, wissenschaftlicher Konsens oder ABA-Lehrmeinung ist.
Die Definition von Autismus im Buch gründet sich auf eine medizinische Sichtweise, was für einen dünnen Band sicherlich in Ordnung ist. Eine Aktualisierung auf die ICD-11 wäre jedoch wünschenswert.
Positiv anzumerken ist der breite Überblick über therapeutische und pädagogische Infrastruktur und Hilfen, die Familien zur Verfügung stehen. Ebenso bietet das Buch viele praktische Ideen für Integrationshelfer.
Insgesamt ist der Ratgeber ASS Autismus-Spektrum-Störung ein nützliches Werk für Eltern und Praktiker*innen, die sich im Bereich Autismus-Spektrum-Störung orientieren möchten. Es bietet wertvolle Einblicke, könnte jedoch von einer breiteren Perspektive profitieren, die eine Vielfalt an Ansätzen und kritische Sichtweisen berücksichtigt.
Kristin Snippe, Berlin
Evidenzbasierte Stimmtherapie für Trans*Frauen und feminine genderdiverse Personen
Leah Kühl
160 S., 54,99 €
Berlin: Eigenverlag
www.epubli.com
In 19 Kapiteln beschreibt die erfahrene Praktikerin Leah Kühl Grundlagen zur Stimmarbeit mit Transfrauenund femininen genderdiversen Personen. Sie richtet sich dabei an Therapeut*innen, die mit dieser Patientengruppe arbeiten oder arbeiten möchten. Es wird selbst erstelltes und bekanntes Material zur Anamnese und Diagnostik vorgestellt sowie das stimmtherapeutische Vorgehen in den vielfältigen Übungsbereichen, wie z.B. Tonhöhe, Intonation und Akupädie erläutert.
Besonders interessant sind hierbei die Hinweise zur technikgestützten Behandlung mit Apps und PC-Programmen sowie das Kapitel zur Klangveränderung der Vitallaute, welches höchste praktische Relevanz hat. Ergänzend enthält das Buch Informationen zur aktuellen rechtlichen Situation und der gesamten medizinischen Versorgung von Transpersonen. Fallbeispiele aus der Praxis veranschaulichen den komplexen Prozess der Stimmtransition.
Leider gelingt es nicht, die Erwartungen des vielversprechenden Titels mit dem Fokus auf Evidenzbasierung in diesem speziellen Bereich der Stimmtherapie zu erfüllen. Zwar gibt es reichlich Verweise auf aktuelle internationale Literatur, aber eine Verbesserung des wissenschaftlichen Standes durch eigene Daten wird nicht erreicht. Nichtsdestotrotz finden sich sinnvolle Hinweise z.B. für die Arbeit an der Formantstruktur aus der erfahrungsbasierten Evidenz der Autorin unter Einbeziehung des Forschungsstandes.
Die Beschreibung wissenschaftlich gut untersuchter Vorgehensweisen fällt leider knapp aus und befähigt nicht zur Anwendung dieser Methoden. Das Verständnis der Inhalte könntein der nächsten Auflage durch verbesserte Abbildungen und Tabellen erleichtert werden. Leider gibt es nahezu keine spezifischen Hinweise zur Arbeit mit Patient*innen nach stimmfeminisierenden Operationen, obwohl dies Behandler*innen vor veränderte Herausforderungen stellt. Die obsolete Frage nach dem Geschlecht der behandelnden Person wird leider binär zugunsten femininer Transpersonen oder Cis-Personen beantwortet.
Interessierte Therapeut*innen ohne Vorkenntnisse zur Stimmtransition erhalten gute Hinweise für den Einstieg, sollten jedoch ebenfalls weitere Literatur zu Rate ziehen. Für erfahrene Behandler*innen lohnt sich die Anschaffung zur Vervollständigung des Bücherregals.
Conrad Seidel, Berlin
Leichte Sprache
Grundlagen und Anleitung für eine barrierefreie Kommunikation
Sonja Gross
176 S., 28,95 € / 25,99 € (Buch/E-Book)
Göttingen: Hogrefe, 2023
www.hogrefe.com
Das Buch richtet sich an Personen aus dem Bereich Gesundheit, ist aber auch für andere Berufsgruppen geeignet, die Informationen leicht verständlich formulieren müssen. Hierbei bietet es Hintergrundinformationen und einen Praxisteil. Im ersten Teil ist es sehr eindrücklich gelungen, den Bedarf und Nutzen von Leichter Sprache mit vielen wissenschaftlich fundierten Daten sowie anschaulichen Beispielen zu belegen.
Die Autorin zeigt, dass Menschen mit eingeschränktem Textverstehen etwa die Hälfte der deutsch(sprachig)en Bevölkerung ausmachen. Textbeispiele in komplexer Sprache ermöglichen nachzuempfinden, wie es Menschen mit Einschränkungen im Verstehen geschriebener oder gesprochener Informationen geht. So wird z.B. verdeutlicht, dass das Verstehen von Informationen einen wesentlichen Einfluss auf Therapieerfolge hat. Die Erfahrungswerte der Autorin im Erstellen von Texten in Leichter Sprache sowie aus ihrer Arbeit mit Prüfgruppen fließen mit ein, sodass Herausforderungen beim „Übersetzen“ praxisnah verdeutlicht werden.
Im Praxissteil werden vier wichtige Schritte beim Erstellen von Texten in Leichter Sprache dargestellt. Dort geht es z.B. um das Eingrenzen der Zielgruppe sowie um die geplante Informationsdarstellung. Sowohl das Für und Wider eigener Übersetzungen als auch Aspekte für eine Zusammenarbeit mit externen Übersetzer*innen oder Übersetzungstools werden beleuchtet, was für das eigene Abwägen des Vorgehens sehr hilfreich ist. Wichtige Faktoren für die Arbeit mit Prüfgruppen werden ebenfalls aufgelistet. Es folgt ein Übersichtskapitel zu unterschiedlichen Regelwerken für Leichte Sprache.
Im letzten Kapitel werden 20 wichtige Prinzipien Leichter(er) Sprache erläutert und jeweils durch Übungen zum Ausprobieren ergänzt (Lösungen am Ende inklusive).
Das Buch ist umfangreich, aber sehr gut lesbar für Fachpersonen und durch Grafiken, humorvolle Zeichnungen und einige übersichtliche Checklisten gut gegliedert und praxisnah . Es bietet aus meiner Sicht sowohl eine rundum gelungene Zusammenfassung als auch konkrete Anleitungen. So wird man dort abgeholt, wo man selbst in der Auseinandersetzung mit dem Thema Leichte Sprache gerade steht.
Linda Lücke, Hamburg
Sprachentwicklungsstörungen
Grundlagen, Diagnostik und Therapie
Simone Kannengieser
530 S., 70,00 € (Buch)
München: Elsevier 2023
www.elsevier.de
Das Buch richtet sich an Studierende der Logopädie/Sprachtherapie und alle Fachkolleg*innen, die einen aktuellen Überblick über die Kindersprachtherapie bekommen möchten. In den ersten Kapiteln werden linguistische Basisbegriffe, aktuelle Vorstellungen der Sprachverarbeitung und dafür notwendige Voraussetzungen erörtert. Die sprachlichen Ebenen Aussprache, Grammatik, Wortschatz werden ausführlich behandelt. Die folgenden Kapitel thematisieren pragmatische Fähigkeiten, Sprachverständnis, auditive Wahrnehmung und phonologische Bewusstheit.
Theoretisch unterfüttert, stellt die Autorin die sprachtherapeutische Diagnostik und Behandlung von (noch) nicht sprechenden Kindern dar. Beim Thema Mehrsprachigkeit und SES geht sie auf Aspekte der Kultursensibilität und der ethischen Grundhaltung im mehrsprachigen Kontext ein. Neu in der 5. Auflage ist ein Kapitel zum Thema „Freispiel“. Im Anhang findet sich ein umfangreiches Glossar, das auch länger Praktizierenden mit klaren Definitionen (Neu-)Orientierung bietet.
Eindeutige Überschriften und ein klar gegliederter, wiederkehrender Aufbau der Kapitel bieten eine gute Lesbarkeit und Orientierung. Am Ende der Kapitel stehen jeweils Übungsfragen. Zusammenfassungen wichtiger Inhalte und der „Bezug zur Praxis“ werden in farblich hervorgehobenen Boxen präsentiert. Tabellen und Abbildungen zu Entwicklungsverläufen, Checklisten, unterschiedliche Diagnostikverfahren und Therapieansätze sind übersichtlich gestaltet.
Das Buch ist ein Standardwerk in der logopädischen/sprachtherapeutischen Ausbildung, da es sowohl theoretische Grundlagen als auch den konkreten Bezug zum therapeutischen Handeln verständlich darstellt. Zusätzlich finden sich in jedem Kapitel viele kreative Spielideen oder passendes Wortmaterial für die Therapiegestaltung.
Leider fehlt bei der Definition von SES der aktuelle Diskurs über die Terminologie im deutsch- bzw. englischsprachigen Raum (DLD anstelle SLI). Positiv herauszustellen ist die Aufforderung zum skeptischen Umgang mit dem Störungs- und Fehlerbegriff und zum Überdenken einer defizitorientierten Haltung, sodass neben der Fachlichkeit auch die persönliche Reflexion angeregt wird.
Carolin Sälzer, Höchberg
Wie Logopädinnen und Logopäden Kinder mit Aphasien behandeln
Eine multinationale Exploration. Online-Fragebogenerhebung zur logopädischen Praxis von erworbenen Sprachstörungen bei Kindern im Alter von 1,5 bis 12 Jahren nach Hirnschädigungen
Angelika Rother
348 S., 52,00 € (Buch)
Idstein: Schulz-Kirchner 2023
www.schulz-kirchner.de
Die Monografie von Angelika Rother, die im Frühjahr 2023 erschienen ist, stellt zugleich die Dissertation der Autorin dar. Die Arbeit richtet sich an Logopäd*innen und Fachpersonal in den Gesundheits- und Therapiewissenschaften. In der Schrift wird ein aktuelles und für die Logopädie/Sprachtherapie ebenso relevantes Handlungsfeld besprochen. Die Autorin thematisiert pädiatrische Sprachstörungen, die durch ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Schlaganfall oder auch das Landau-Kleffner-Syndrom ausgelöst werden können. Zusätzlich zum sehr ausführlich recherchierten Literaturteil beinhaltet die Arbeit einen experimentellen Teil, in dem die Ergebnisse einer multinationalen Online-Fragebogenerhebung zur Behandlungspraxis bei neurologisch bedingten Sprachstörungen im Kindesalter dargestellt werden.
Eine zentrale Erkenntnis der Erhebung ist, dass Sprachstörungen in der Neuropädiatrie international bislang wenig erforscht sind, obwohl sie in den inkludierten Ländern häufig vorkommen und deutliche Auswirkungen auf Teilhabe und Lebensqualität bestehen. Gründe für die Forschungs- und Behandlungslücke sind laut der Autorin die heterogene Terminologie für pädiatrische Aphasien sowie das Fehlen von Konsensuspapieren oder Leitlinien für Diagnostik und Therapie.
Fazit: eine sehr relevante Arbeit zu einem bislang wenig bearbeiteten Handlungsfeld. Die Ergebnisse der Arbeit sollten international publiziert und in entsprechender Form in einem Lehrbuch Logopäd*innen zugänglich gemacht werden.
Stilistisch ist vor allem die sprachlich sehr dichte Darstellung der Literaturrecherche und die wenig lesefreundliche Layoutgestaltung zu kritisieren. Etwas ungewöhnlich für eine Dissertation erscheint an einigen Stellen des Literaturteils der wertende Stil, der stark die Perspektive der Autorin widerspiegelt. Das hätte man eher in der Diskussion erwartet.
Eine sehr interessante, dicht verfasste Lektüre und ein gutes „Nachschlagewerk“ für alle, die mit sprachbeeinträchtigten Kindern nach Hirnschädigungen in Schule, Klinik und Praxis zu tun haben.
Julia Büttner-Kunert, München